In Sachen Klima

10. August 2021|In Allgemein, Klima-Wissen

Das Klima der Zukunft in Forchheim*: +3,6 °C bis 2100?

*zusammengefasste Landkreise Forchheim-Fürth-Erlangen-Höchstadt-Nürnberg

Mit Hilfe von Klimaprojektionen können Aussagen über die Entwicklung von Temperatur und Niederschlag in der Zukunft getroffen werden. Dafür werden unterschiedliche Szenarien für die Emission von Treibhausgasen herangezogen.

Die mittlere Jahrestemperatur in den Landkreisen Forchheim-Fürth-Erlangen-Höchstadt-Nürnberg lag im Referenzzeitraum 1971 2000 bei 8,4 °C. Werden in Zukunft, wie im sogenannten RCP8.5-Szenario („ohne Klimaschutz“) angenommen, Treibhausgase weiterhin ungebremst ausgestoßen, kann die mittlere Jahrestemperatur gegen Mitte des Jahrhunderts (2041 2070) auf 10,6 °C (+2,2 °C) bzw. gegen Ende des Jahrhunderts (2071 2100) sogar auf 12,0 °C (+3,6 °C) ansteigen.

Wenn wir jetzt handeln und weltweit umfassende Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden, um die Treibhausgasemissionen entsprechend dem Pariser Klimaabkommen im globalen Mittel auf deutlich unter 2 °C einzuschränken (RCP2.6-Szenario: 2 °C-Obergrenze), kann die Temperaturerhöhung deutlich beschränkt und langfristig stabilisiert werden (+1,2 °C gegen Mitte des Jahrhunderts bzw. +1,0 °C gegen Ende des Jahrhunderts im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 2000).

Diese Klimaprojektionsdaten aus den Landkreisen Forchheim-Fürth-Erlangen-Höchstadt-Nürnberg zeigen die Temperaturentwicklung zweier Szenarien im Vergleich zum Zeitraum 1971 2000 auf.

In Grün: Szenario 1 mit Klimaschutz-Maßnahmen, in Orange: Szenario 2 mit wenig bzw. keinen Klimaschutz-Maßnahmen. Die tatsächlich gemessenen Werte zeigen, dass sich die bisherige Temperaturentwicklung entlang der maximal erwarteten Werte des Szenarios ohne Klimaschutz-Maßnahmen bewegen.

Der Treibhauseffekt

Treibhausgase in der Atmosphäre wie Kohlendioxid, Methan oder Lachgas machen ein Leben auf der Erde überhaupt erst möglich.
Sie lassen die einfallende Sonnenstrahlung fast komplett bis zur Erdoberfläche durch, von der sie als Wärmestrahlung reflektiert wird. Diese Wärmestrahlung wird allerdings von den Treibhausgasen – wie durch das Glas eines Treibhauses – teilweise zurückgehalten und bleibt in der Atmosphäre. Durch diesen Treibhauseffekt beträgt die weltweite Durchschnittstemperatur rund 15°C. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt hätten wir auf der Erde im Durchschnitt nur lebensfeindliche -18°C. Je höher die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre ist, desto stärker wird die Wärmestrahlung zurückgehalten.